Am Donnerstag, den 12. Juni, verwandelte sich unsere Aula in einen besonderen Ort der Begegnung: Kinder, Eltern und Lehrkräfte der Klasse 6a, der Schulsozialarbeiter und sogar die Schulsekretärin kamen zusammen, um sich von einem literarischen Vormittag berühren zu lassen – ganz im Zeichen der Kindheit.

Ausgangspunkt war die Gedichtreihe „Große Worte über kleine Menschen“, bei der sich die Kinder analytisch mit Kindergedichten auseinandersetzen. Sie untersuchten, wie Kindheit in der Literatur dargestellt wird – verspielt, manchmal wild, immer bedeutungsvoll. Daraus entstand ein vielseitiges Projekt, das in einer Präsentation mündete: als Ausstellung, Lesung, Theater, Gespräch, Film und mehr.

Daneben fanden die Besucherinnen und Besucher literarische Zitate zur Kindheit vor – von Astrid Lindgren, Janusz Korczak, Erich Kästner, Johann Wolfgang von Goethe und anderen. Sie luden ein, innezuhalten und mit Fragen wie „Wann hast du zuletzt einfach so ins Leere geschaut?“ oder „Welcher Wesenszug von dir ist besonders kindlich?“ ins Gespräch zu kommen – mit anderen oder mit sich selbst.

Dieser Vormittag war mehr als eine Werkschau. Er war eine Einladung zum Zuhören, Nachdenken und Perspektivwechsel. Die Kinder gaben Einblick in ihre Gedankenwelt: Was macht ihnen Freude? Wie wichtig sind Freundschaften? Was bedeutet es, gemeinsam zu spielen – ohne Leistungsdruck, ohne Uhrzeit? Sie sprachen auch über ernste Themen: den schwierigen Schulstart während der Corona-Zeit, zu hohe Medienzeiten und daraus hervorgehende Schwierigkeiten. Wer genau hinhörte, konnte viel mitnehmen: über kleine Sorgen, große Wünsche und leise Fragen, die Kinder heute beschäftigen. Zuhören wurde zum Schlüssel – zu mehr Verständnis, zu echtem Interesse und vielleicht auch zu einem neuen Blick auf das eigene (innere) Kind.

In einer abschließenden Feedbackrunde wurde deutlich: Die Veranstaltung war ein verbindendes Erlebnis. Es gab viel Lob von allen Beteiligten und kleine Hinweise zur Weiterentwicklung. Ein wiederkehrender Satz vieler Eltern lautete: „Wie schön, endlich einmal alle Kinder der Klasse zu erleben – mit all ihren Ideen, Stimmen und Gesichtern.“