(Auf Deutsch): Planspiel Vereinte Nationen. Das sagt Ihnen wahrscheinlich noch nicht viel, daher stellen wir uns kurz vor, um Ihnen einen Eindruck von unserer Arbeitsgemeinschaft und dem Englischzusatzgrundkurs zu vermitteln, die man an der Theresienschule besuchen kann.
Uns geht es darum, die UNO nachzuspielen, möglichst realitätsnah, versteht sich. Aus diesem Grund veranstalten wir alles, was damit in Zusammenhang steht, z.B. AG-Meetings, Mini-Debatten und natürlich MUN auf Englisch. Da dazu ein relativ großer englischer Wortschatz benötigt wird, ist dies überwiegend für die älteren Schüler/innen geeignet.
Ein wichtiger Beweggrund dieser AG beizutreten, ist die Verbesserung der Verwendung des Englischen, aber das ist es nicht allein, was unsere Arbeitsgemeinschaft so beliebt und lehrreich macht. Wir sprechen auch über den Aufbau der UNO, ihre Aufgaben und Unterorganisationen. Das eigentlich Spannende sind die Debatten selbst. Da wir diese über internationale Politik führen, lernt man die Welt kennen und verfolgt, was aktuell vor sich geht. Bei einer solchen Diskussion vertreten Schüler/innen als Delegierte eines Landes eben dessen Politik. Dadurch lernt man nicht nur die Länder der Welt und ihre Haltung zu verschiedenen Streitpunkten kennen, sondern muss sich damit auseinandersetzen und diese Politik verinnerlichen, um sie glaubhaft präsentieren zu können. Vor vielen Leuten auf Englisch zu reden, dazu einen anderen Blickwinkel zu übernehmen und Argumente zu formulieren, um sein Ziel zu erreichen, ist jedoch allein immer noch nicht die Garantie für einen Sieg auf internationaler Ebene.
Zu dem Modell gehören auch die Formalitäten, z.B. bei Konferenzen. Man erscheint in Anzug oder Kostüm und hat sich angemessen zu verhalten. Zusätzlich ist ein Ablauf einzuhalten, den der/die Vorsitzende (chair) kontrolliert.
Alles beginnt mit einer Resolution, also einem Schriftstück, aus dem die Lösungsvorschläge eines Staates zu dem zu diskutierenden Problem verfasst sind. Länder mit ähnlichen Interessen schließen sich zu Gruppen zusammen und feilen an ihren Resolutionen bis die ihrer Meinung nach perfekte daraus entstanden ist. Doch muss dieser Vorschlag erst einmal die Debatte selbst überstehen, denn es gibt immer Länder mit anderen Meinungen, die die Resolutionen begründet kritisieren und Veränderungsvorschläge (amendments) einreichen können. Ebenso nutzen dieses Privileg unterstützende Länder, um die Resolution noch zu verbessern. Über alle Veränderungen wird abgestimmt. Wenn dann alles zur Zufriedenheit geändert wurde, oder auch zur Unzufriedenheit, kann über die fertige Resolution abgestimmt werden. Stimmt die Mehrheit dafür, werden die Länder dazu aufgefordert, diese Lösungsvorschläge umzusetzen. Löst die Resolution eher Abneigung aus, sind ganze Tage harter Arbeit verloren, aber auch das kommt vor.
MUN gibt es übrigens nicht nur an der Theresienschule, sondern wird international an Schulen und Universitäten angeboten. Daher gibt es zweimal jährlich Veranstaltungen zu denen die Theresienschule Delegationen sendet. Diese sind unter anderen BERMUN (Berlin Model United Nations, international) und BERMUN 2 (deutschlandweit). Hier können die Schüler/innen auch internationale Kontakte knüpfen.
Seit einigen Jahren kooperieren wir ebenfalls mit unseren Nachbarn in Weißensee, bei PRIMUN der Primo-Levi-Schule.
Da sich MUN an unserer Schule so großer Beliebtheit erfreut, veranstalten wir bereits seit über 10 Jahren unser eigenes (Theresien-) Model United Nations (THEMUN).
Wir hoffen, Sie haben einen Eindruck von unserer Tätigkeit im Namen der Vereinten Nationen gewonnen und werden an uns denken, wenn UN-Generalsekretär Ban Ki Moon nächstens in der Tagesschau wieder über die Lösung internationaler Probleme spricht.