Das Fach Deutsch ist das zentrale Fach im Unterrichtskanon, da es Kompetenzen vermittelt, die weit über die Fachgrenzen hinausgehen. Zum einen ist die Fähigkeit, sich sprachlich präzise auszudrücken, Grundlage für alle anderen Schulfächer. Aber auch über den schulischen Kontext hinaus muss ich, wenn ich die Welt gestalten will, meine Gedanken und Ideen für andere in Worte fassen können.
Andrerseits schützt das Instrument der Sprache nicht davor, Inhalte einseitig, oberflächlich oder egoistisch zu begreifen und darzustellen. Hier kommt die Literatur ins Spiel: Sie übt darin, die Perspektive anderer einzunehmen, unterschiedliche Deutungen der Wirklichkeit zuzulassen und nachzuvollziehen und hilft damit, eine begründete Position einzunehmen.
Nicht zuletzt eröffnet der Umgang mit Literatur auch ein Gespür für die Schönheit sprachlicher Kunstwerke und sensibilisiert, ähnlich den musischen Fächern, für einen Reichtum jenseits allen praktischen Nutzens. Deshalb wollen wir die Schülerinnen und Schüler von der fünften bis zur zwölften Klasse mit unserer Begeisterung für Sprache und Literatur anstecken und schauen dabei auch über den Tellerrand der Unterrichtsstunde hinaus:
- Die gemeinsame Lesenacht in der Aula ist oft ein erstes Highlight für die Fünftklässler.
- Nach dem Vorlesewettbewerb in der sechsten Klasse konnte sich der oder die Erste schon häufig auch auf Bezirksebene durchsetzen.
- Bis in die Oberstufe vermitteln spielpraktische Übungen wie szenisches Spiel, der Entwurf von Standbildern oder Rollenimprovisation einen Zugang zu literarischen Figuren und Konstellationen, der über die theoretische Analyse weit hinausgeht.
- Uns ist wichtig, kreative Schreibprozesse zu unterstützen und Begabungen zu erkennen und zu fördern. Erfolge bei verschiedenen Wettbewerben bestätigen uns darin.
- Immer wieder nutzen wir das vielfältige Angebot der Berliner Theater, um den Schülern zu vermitteln, dass Dramen nicht für die Analyse im Unterricht, sondern für die Bühne geschrieben wurden.
"Doch Sprache ist, das wissen wir, das allerhöchste Gut und ohne Klarheit in der Sprache ist der Mensch nur noch ein Gartenzwerg" (Sven Regener)