So heißt auch ein Buch mit dem Untertitel: Die Wunschkinder der SS und was aus ihnen wurde. Eines davon, Herr Michael Sturm, Jg. 1941, war am Dienstag der vorletzten Schulwoche zu Gast im Geschichtsunterricht der Klasse 9b bei Herrn Fey. Herr Sturm entfaltete in dieser Doppelstunde mit ruhiger, gefasster Stimme Schritt für Schritt seine Lebensgeschichte bzw. die Umstände um seine Geburt und Facetten aus seiner Kindheit, von der er bis zu seinem 70. Lenbensjahr nicht richtig Bescheid wusste.
Die Nationalsozialisten gründeten 1935 den Verein "Lebensborn", der aus der Reichsbräuteschule in Berlin hervorging. Dies war eine SS-Institution, mit dem Ziel, dass ungewollt schwangere Frauen dort fernab ihrer Heimat ihr Kind zur Welt bringen konnten, aber auch außerehelich gezeugte Kinder von Eltern mit Ariernachweis entbunden und in speziellen Heimen aufwachsen konnten. Schließlich gab es auch noch die zahlreichen Fälle von in besetzten Ländern geraubten Kindern, die ebenfalls in speziellen Lebensborn-Heimen lebten, um zur Adoption an verdiente nationalsozialistische Paare zur Verfügung zu stehen.
Herr Sturm verknüpfte diese sachlichen Aspekte geschickt mit seiner eigenen Autobiografie. Über die Dokumentenkamera zeigte er uns zahlreiche Bilder und Dokumente aus dieser Zeit. Das eindrücklichste dabei war wohl ein Sparbuch, das vom Lebensborn auf seinen Namen angelegt worden war, von dem er in den 90er Jahren erfuhr und dessen verzinzte Einlage ihm tatsächlich auch noch vor ein paar Jahren ausgezahlt wurde.
Herr Sturm kommt bestimmt gerne noch einmal wieder in eine interessierte 9. Klasse, um über diesen Teil der NS-Geschichte mit Schülern zu sprechen.