Am 14. Februar, dem Aschermittwoch, ist Weihbischof Wolfgang Weider im Pflegeheim St. Antonius gestorben. Wenn wir uns an ihn erinnern, fallen uns seine Offenheit für die Menschen, seine Gradlinigkeit und Wahrhaftigkeit, sein Humor und sein verschmitztes Lächeln ein. Wolfgang Weider wurde 1932 in Berlin-Karlshorst geboren, als Schuljunge erlebte er Krieg und Besatzung. Die Eltern adoptierten zu ihren beiden Söhnen einen Jungen, dessen Eltern im Krieg umgekommen waren. Nach Kriegsende nahmen sie in ihrer Wohnung Menschen auf, deren Häuser durch Besatzertruppen requiriert wurden. Seine Herkunft prägte seinen sozialen Blick, seine Hilfsbereitschaft und seine Bescheidenheit.

Nach dem Abitur 1951 studierte er Theologie und Philosophie in Fulda und ab 1953 in Erfurt. 1957 wurde er zum Priester geweiht. Seine erste Kaplanstelle war Berlin-Buch. Von dort wurde er in die Pfarrei Herz Jesu in Berlin-Mitte versetzt. Zu seinen Aufgaben gehörte der Religionsunterricht für die Schülerinnen der dortigen Theresienschule, an der bis 1990 ausschließlich Mädchen zugelassen waren. Für die Schule war er der Verbindungsmann zum Erzbistum, das sich unter den DDR-Bedingungen für den Erhalt der Schule einsetzte. Nachdem er dann fünf Jahre Kaplan in Treptow war, wurde Wolfgang Weider 1971 Pfarrer in Michendorf, wo er Seelsorger in der Pfarrei und für die Dominikanerinnen und das katholische Kindergärtnerinnen-Seminar war. Bei den Schülerinnen war er eine Respektsperson und zugleich beliebt wegen seiner zugewandten Art und der Freude, mit der er an ihren Veranstaltungen und Festen teilnahm.

Als er 1982 Weihbischof wurde, fiel ihm der Abschied von der Pfarrei Michendorf schwer. Auch im neuen Amt blieb er offen für die Anliegen der Menschen. Als sich 1990 auch für die Theresienschule neue Perspektiven ergaben, war er in besonderem Kontakt mit der Lehrerschaft. Pläne, die es in den späten 80-er Jahren zur baulichen Erweiterung der Theresienschule gab, wurden 1991 durch den Umzug der Schule in die Behaimstraße überholt. Weider war auch zuständig für die Personalfragen der Schule.

In der Theresienschule wie im Bistum war Weihbischof Weider ein Mensch, der den Menschen freundlich entgegenkam, ihre Anliegen ernst nahm, sich einsetzte für das, was ihm wichtig war. Er war ein echter Seelsorger, der die Gemeinden kannte.

Nach seiner Emeritierung wohnte er weiterhin im Pfarrhaus von Heilige Familie und nahm am Gemeindeleben der Pfarrei teil. Auch feierte er - soweit es sein Gesundheitszustand zuließ - den täglichen Gottesdienst mit den Schwestern im St. Josefsheim in der Pappelallee. Seit 2023 lebte er im Pflegeheim, wo er am 14. Februar 2024 gestorben ist.

Das Requiem wird am Dienstag, dem 27. Februar 2024, um 12.00 Uhr in der Kirche Corpus Christi, Conrad-Blenkle-Straße 64, 10407 Berlin, gefeiert.

Die Beisetzung schließt sich um 15.00 Uhr auf dem St. Hedwig-Friedhof, Konrad-Wolf-Str. 30-32, 13055 Berlin-Hohenschönhausen an.