Am 7. Juni fand die 28. Veranstaltung im Rahmen des "Forum Theresienschule" in unserer Aula statt. Zu Gast war Nora Hespers, Jahrgang 1978, Sportjournalistin beim WDR. Sie hat 2021 das Buch: "Mein Opa, sein Widerstand gegen die Nazis und ich" beim Suhrkamp-Verlag veröffentlicht, woraus sie dem interessierten Publikum einzelne Passagen vorlas. Dabei kam ein facettenreiches Bild ihres Großvaters Theodor Hespers zum Vorschein, der schon 1933 durch seine links-katholischen Aktivitäten vor den Nazis in die Niederlande fliehen musste und von dort aus ein Netzwerk von konspirativen Widerstandsaktivitäten koordinierte bis die Nationalsozialisten im Jahr 1942 seiner habhaft wurden.

Der Sohn, Dirk Hespers, Jahrgang 1931 und mittlerweile verstorben, hatte also schon ganz jung eine eigene Fluchtgeschichte, die ihn sein Leben lang geprägt und mit zahlreichen Traumata versehen hat. Die lebt er später selbst als Familienvater gegenüber seiner Tochter Nora teilweise bewusst, teilweise sicherlich auch ungewollt aus, so dass die Beziehung zwischen ihnen beiden auch nicht gerade einfach war.

Die dritte Ebene in dem Buch beschreibt die heutige Zeit, in der Frau Hespers ausgehend von den NSU-Morden eine Zunahme rechtsextremer Gewalt konstatiert, was ihr große Sorgen bereitet und das Vermächtnis ihres Großvaters radikal in Frage stellt.

Um all diese Themen ging es zwischendurch und anschließend beim intensiven Austausch des Publikums mit Frau Hespers. Die Gespräche zwischen Schülern, Eltern, Kollegium und Ehemaligen werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. Der einzige Wermutstropfen war, dass die Veranstaltung noch ein paar mehr Zuschauer bzw. Teilnehmer verdient gehabt hätte. Das wird sich hoffentlich noch ändern, wenn wir demnächst wieder etwas regelmäßiger Gäste zu solchen Gesprächsformaten einladen werden.